Ulrich Schmack von Feine Räder diskutierte mit den Politikern über Lastenräder und Schwerlastenräder sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Regensburg.
Regensburg, 10. Juni 2022. Dr. Carolin Wagner ist Abgeordnete der SPD im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Regensburg. In dieser Funktion besuchte sie am Dienstagnachmittag den Fahrradladen „Feine Räder“ in Regensburg. Begleitet wurde sie von Dr. Thomas Burger, dem Vorsitzenden der Regensburger SPD-Stadtratsfraktion. Nach einer kurzen Führung durch Laden und Werkstatt schwangen sich die beiden Politiker selbst in den Sattel. Mit dem Lastenrad und dem Pedelec ging es durch den Stadtverkehr zum zweiten Standort im Stadtlagerhaus am Hafen. Fahrradfahren in Regensburg mit seinen engen Gassen und dem hohen Autoverkehrsanteil ist eine wahre Herausforderung. Deshalb setzt sich die Feine Räder GmbH für einen höheren Radverkehrsanteil und eine bessere Radinfrastruktur in Regensburg ein.
Im Stadtlagerhaus ist die Lastenräderflotte der Donau Donkeys sowie die Logistiksparte Feine Fracht zu Hause. Ulrich Schmack informierte seine Besucher über das Verleihsystem der E-Lastenräder und den notwendigen Ausbau der Ladeinfrastruktur in und um Regensburg. Die Einsatzmöglichkeiten von E-Lastenfahrrädern sind nicht nur im privaten Bereich sehr vielfältig. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende und behauptet sich immer mehr als Hauptverkehrsmittel für den Transport von Gütern und Waren. Laut einer Studie von Prof. Dr.-Ing. Axel Wolfermann, Hochschule Darmstadt, könnten mehr als 50% des innerstädtischen Lieferverkehrs emissionsfrei durch Lastenräder erbracht werden. Auch in Regensburg werden mit Schwerlastenrädern viele Waren, wie Gemüse, Kaffee, Pakete oder Bürobedarfsartikel ausgeliefert. „Neue, digitale Dienstleistungsangebote, wie das Lastenradsharing haben für die Verkehrswende eine große Bedeutung. Wir müssen diese Angebote in unsere Infrastruktur hineindenken und sie entsprechend umgestalten“, so Carolin Wagner.
Leider fehlen in den Städten oftmals die notwendige Infrastruktur und Ladestationen für die E-Bikes. Die Förderung der Ladeinfrastruktur für Pedelecs im privaten Bereich, bei Arbeitgebern und im öffentlichen Raum war ein weiteres Thema, das diskutiert wurde. Feine Räder hat solare Ladesäulen entwickelt, die gänzlich ohne Stromanschluss auskommen und ca. ein Lastenrad ausreichend mit Strom versorgen können, sowie Wallboxes, die ans Stromnetz angeschlossen im öffentlichen Raum für die Ladung von Pedelecs und E-Lastenräder aller Art sorgen. Wallboxes für Autos im Privathaushalt werden erheblich gefördert. Hier stellt sich für Ulrich Schmack die Frage, wie diese Wallboxes für Räder auf ähnlich einfache Weise bei der KfW in den Genuss einer Förderung kommen können. Dazu gehört auch, dass Parkflächen mit Ladeinfrastruktur für Räder geschaffen werden.
Fast zeitgleich zu dem Besuch hatten sich die Unterhändler der EU zum Thema einheitliche Stecker für Elektrogeräte verständigt. Leider ohne Berücksichtigung der Ladestecker für E-Bikes. Wieder einmal wurden die Fahrradfahrer vergessen. Bei dieser Problematik und den nachfolgenden Punkten wünscht sich Ulrich Schmack mehr Unterstützung durch die Politik für die Radler. Von seitens des Bundes wird das E-Auto deutlich stärker gefördert als E-Lastenräder, was eine Benachteiligung der klimaschonenderen E-Lastenrad-Technologie darstellt.
Zentrale Forderungen an die Bundespolitik seitens Feine Räder waren:
• Förderung der Ladeinfrastruktur für E-Bikes im privaten und öffentlichen Raum. Es sollten die gleichen Fördergrundsätze gelten wie für die Ladeinfrastruktur von E-Autos.
• Vereinheitlichung der Ladekabel bei E-Bikes vgl. der Stecker bei Autos.
• Förderung von Sharingsystemen – BAFA Förderung für Sharingsysteme öffnen.
• Die BAFA Lastenradförderung auch für die private Nutzung, bundesweit zu ermöglichen.
Zentrale Forderungen an die Stadtpolitik:
• Mehr Stellplätze für E-Bikes und Lastenräder im öffentlichen Raum inkl. Lademöglichkeiten für die E-Bikes.
• Vorbildfunktion durch die Stadtverwaltung: Stärkeren Einsatz von E-Bikes und Lastenfahrrädern für die Fahrten der Verwaltung.
• Deutlich mehr Platz für Fahrradwege, schnelle Umsetzung des Hauptroutennetzes.
Täglich kommen 80.000 Pendler nach Regensburg, davon pendeln 20.000 aus dem Stadtgebiet. Deshalb möchte auch Stadtrat Thomas Burger die Bürgerinnen und Bürger zum Wechsel vom KFZ zum Fahrrad animieren: „Mir ist sehr wichtig, dass wir hier mit der Stadtverwaltung bei der Nutzung von Lastenrädern mit gutem Beispiel vorangehen und deren Einsatz in möglichst vielen Bereichen vorantreiben. Zudem müssen wir seitens der Stadt und der REWAG beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und bei der Installation von Ladesäulen die Fahrräder immer mit Blick haben.“